Freiflächenphotovoltaik: SPD lehnt Flächenverbrauch von 120 ha ab

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Mit den Stimmen der SPD-Fraktion und großer Mehrheit hat der Gemeinderat eine Projektidee der GP Joule Unternehmensgruppe für eine Freiflächenphotovoltaikanlage entlang der B 10 abgelehnt. Das Unternehmen – vertreten durch die Freiheit Consulting GmbH – beabsichtigte auf einer Fläche von 120 ha (das entspricht etwa 168 Fußballfeldern) Photovoltaikmodule zu installieren, um Strom und Wasserstoff zu produzieren sowie ein Wärmenetz aufzubauen. Die Präsentation des Unternehmensvertreters hat uns weder in der Herangehensweise noch inhaltlich überzeugt.

Solange nicht über allen bereits versiegelten Flächen – Dächern, Parkplätzen oder auch Straßen – sowie nicht anders nutzbaren Brachflächen Photovoltaikanlagen installiert sind, halten wir eine groß dimensionierte Energieerzeugung auf der grünen Wiese in unserem Verdichtungsraum für nicht verantwortbar. Der für das Energieprojekt vorgesehene 3.000 x 400 m große Korridor links und rechts der Umgehungsstraße wird größtenteils von Süßener Landwirten zur Agrarproduktion genutzt oder ist als ökologische Ausgleichsfläche für den Straßenbau definiert. Eine Umsetzung des Vorhabens wäre für die landwirtschaftlichen Betriebe existenzbedrohend gewesen, die durch die neue B 10, Wohnprojekte und die Gewerbeentwicklung in den vergangenen Jahren immer mehr Produktionsflächen verloren haben. Der Ukraine-Krieg, die Störung der Transportketten für Nahrungsmittel sowie deren zum Teil drastische Verteuerung haben uns gezeigt, wie wichtig die Erzeugung von Agrarprodukten „vor der Haustür“ ist, die wir bei vielen unserer Landwirte in Hofläden zu fairen Preisen kaufen können.

Natürlich muss auch die Energiewende gelingen. Auf neuen und bestehenden Gebäuden der Stadt werden Photovoltaikmodule installiert. Auch die Bürgerenergiegenossenschaft (BEG) kann weitere Projekte angehen. Wir haben beantragt, uns dazu mit dem Vorstand der BEG im Gemeinderat auszutauschen. Wie Bürgermeister Kersting mitgeteilt hat, arbeitet die Stadt bereits an der kommunalen Wärmeplanung und ist mit einer Firma im Gespräch, die aus Grüngut Pellets herstellt und Kapazitäten aufbauen könnte, um das komplette Grüngut im Landkreis zu verarbeiten. Daraus könnte sich dann eine Nahwärmeversorgung entwickeln, von der Süßener Hausbesitzer profitieren könnten. Weitere Informationen dazu soll es im Herbst geben.