Der überdachte Filssteg an der Heidenheimer Straße ist in die Jahre gekommen. Stefan Straub, vom Ingenieurbüro Straub, berichtete in der letzten Gemeinderatssitzung über etliche Korrosionsschäden an der Stahlkonstruktion, in jedem Fall müsse das Bauwerk abgerissen werden. Zur Diskussion hatte die Stadtverwaltung zwei Alternativen gestellt: Eine Verbreiterung der Gehwege links und rechts der Straßenbrücke samt Geländern (Variante I) oder einen Ersatz des Filsstegs (Variante 2). Während die Verwaltung die um rund 350.000 Euro günstigere Variante I favorisierte, plädierten einige Gemeinderäte für den Neubau eines Fußgängerstegs. Dieser kann aber aus bautechnischen Gründen nur 2,5 Meter breit sein, was es nicht erlaubt, den Steg auch für Radfahrer freizugeben. Diese müssen künftig zur Querung der Fils die Straßenbrücke nutzen, deren Breite im Zuge des Ortsentwicklungskonzepts von sieben auf sechs Meter reduziert wird.
Um die gewohnte Aufenthaltsqualität für Fußgänger auf dem flussaufwärts liegenden, künftigen Gehweg zu erhalten, regte Udo Rössler einen Kompromiss an: Der Gehweg könnte durch eine breitere, begrünte Mauer besser von der Fahrbahn getrennt werden. Nachdem der Sachverständige diese Alternative aus bautechnischen Gründen ausgeschlossen hatte, beantragte die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen Variante II (Neubau des Filsstegs) zu wählen. Dieser Antrag, der auch von zwei Mitgliedern unserer Fraktion unterstützt wurde, erhielt mit sechs zu sieben Stimmen nicht die erforderliche Mehrheit – bei vier Enthaltungen weiterer Gremiumsmitglieder. Für Reiner Scheifele hat das Ergebnis einen Mangel und einen Schönheitsfehler: Zum einen war mit dem Regierungspräsidium noch nicht abschließend geklärt worden, ob es für einen Neubau des Filsstegs tatsächlich keine Fördermittel gibt; zum anderen konnten sich vier Gremiumsmitglieder angesichts der in der Beschlussvorlage gegebenen Informationen und der ausgiebigen Diskussion nicht „für“ oder „gegen“ einen neuen Filssteg entscheiden. Für eine Verbreiterung der Filsbrücke um zwei links und rechts geführte Gehwege stimmte dann eine deutliche Mehrheit von zehn Gremiumsmitgliedern, bei drei Gegenstimmen und vier Enthaltungen.
Die Verkehrssituation für Fußgänger und Radfahrer wird sich im Zuge des Ortsentwicklungskonzepts deutlich verbessern. Auf der Heidenheimer Straße und damit auch auf der Brücke wird Tempo 30 gelten, die Geschwindigkeit durch zwei nördlich und südlich platzierte Kreisverkehre samt Zebrastreifen weiter reduziert.