Schon länger wird in Süßen über das sogenannte „Mühlenviertel“ nachgedacht. Für das Areal zwischen der Grau’schen Mühle und der Jahnstraße fehlt es jedoch bislang an grundlegenden Gestaltungsideen. Die SPD-Gemeinderatsfraktion hat jetzt ein städtebauliches Entwicklungskonzept beantragt.
Die Sozialdemokraten bemängeln in ihrem Antrag, dass die Stadtverwaltung vorliegende Ergebnisse eines studentischen Ideenwettbewerbs bislang nicht vorgestellt habe, sich aber gleichwohl mit einzelnen Bauanfragen befasse. „Für uns ist es unerlässlich, zunächst die
Rahmenbedingungen und Ziele für die Gestaltung dieses wertvollen, zentralen Areals in unserer Stadt festzulegen“, sagt der SPD-Fraktionsvorsitzende Udo Rössler. Aus seiner Sicht müsse dort konsequent eine nachhaltige Quartiersentwicklung umgesetzt werden, die Wohnen, Arbeiten, soziale Einrichtungen und Ökologie zusammenführt.
Nach Vorstellung der SPD müssen für das Areal Lösungen gefunden werden, die verdichtete Bebauung und großzügige Grünzäsuren ermöglichen. Auch nicht störende Gewerbebetriebe und soziale Einrichtungen sollen dort Platz finden. „Wir wollen dort bezahlbaren Wohnraum
für viele schaffen und neue Wohnformen ausprobieren“, macht Rössler deutlich. Entwicklungsperspektiven für kleinere Betriebe sehen die Sozialdemokraten vor allem im westlichen Bereich des Areals. Sie schlagen zudem vor, für alle Baumaßnahmen die Standards der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) festzulegen. Ein Verkehrskonzept müsse autofreie Bereiche, eine Tiefgarage und Vorrang für Fußgänger und Radfahrer vorsehen. Wegen der Nähe zu Fils und Mühlkanal sollte das Areal schließlich nochmals mit Blick auf Extremwetterereignisse und ihre Auswirkungen geprüft werden. Das „Mühlenviertel“ biete die einmalige Chance für eine nachhaltige, zukunftsorientierte städtebauliche Entwicklung mit Modellcharakter, hält die SPD in ihrem Antrag fest.