Für die Sicherheit und Attraktivität des Radfahrens hat sich in Süßen zuletzt nichts getan. Dieses Fazit zieht die SPD-Gemeinderatsfraktion Süßen aus dem ADFC-Fahrradklimatest 2020, dessen Ergebnisse jetzt veröffentlicht wurden. Danach erreicht Süßen die Schulnote 3,7 und verschlechtert sich gegenüber der Befragung 2018 leicht (Note: 3,5). „Eine Vier plus kann uns sicher nicht zufriedenstellen“, sagt Stadtrat Udo Rössler. An der Befragung im letzten Jahr hatten 86 Bürgerinnen und Bürger teilgenommen und Rückmeldungen gegeben, wie sie das Radfahren in Süßen erleben, ob es Spaß macht oder Stress verursacht und ob die Verwaltung ihre Belange ernst nimmt.
Besonders negativ bewertet wurde die Verfügbarkeit öffentlicher Fahrräder (5,3), die Kontrolle von Falschparkern auf Radwegen (4,6) und die Breite der Radwege (4,6). Gute Benotungen erhielt die Stadt dagegen für die Öffnung von Einbahnstraßen in Gegenrichtung für Radfahrende und den Umstand, dass in Süßen von Jung und Alt Rad gefahren werde (jeweils 2,5). Die Fahrradförderung in der jüngsten Zeit benoteten die Befragten mit 4,2.
„Die Ergebnisse bestätigen uns, dass wir bei der Radverkehrsförderung in den letzten zwei Jahren keinen Meter vorangekommen sind“, erklärt Udo Rössler. Dabei hatten die Sozialdemokraten bereits bei den Haushaltsberatungen 2020 auf die 900 Mio. Euro schweren Fördermittel hingewiesen, die der Bund mit dem Klimapaket für den Ausbau der Radverkehrsinfrastruktur in den Kommunen zur Verfügung stellt. Die Stadtverwaltung hatte sich jedoch nicht in der Lage gesehen, Kapazitäten für dafür notwendige Konzepte vorzusehen. Im Februar hatte die SPD-Fraktion erfolgreich beantragt, in diesem Jahr wenigstens einige Sofortmaßnahmen umzusetzen. Insbesondere für die Heidenheimer Straße und die Bühlstraße sehen die Sozialdemokraten Handlungsbedarf. Dort ist die Situation für Radfahrende gefährlich und ungeordnet. Auch die Umgestaltung der Tobelkreuzung lässt auf sich warten. Die Kritikpunkte der Radfahrenden aus dem aktuellen Fahrradklimatest müssen bei der geplanten Vor-Ort-Radtour im Sommer genauer unter die Lupe genommen werden, finden die Sozialdemokraten. Rössler: „Wir wollen das umweltfreundlichste Verkehrsmittel am Ort stärken und endlich ein Radverkehrsnetz realisieren, auf dem sich alle Radfahrenden sicher fühlt.“