Wir treiben die Energiewende in Süßen weiter voran: Bei den Haushaltsberatungen hatte der Gemeinderat beschlossen, außerplanmäßig Mittel für die Installation von Photovoltaikanlagen (PV-Anlagen) auf den Dächern der Sport- sowie der Kulturhalle bereitzustellen. Die Firma Elektroplan Ingenieur GmbH aus Göppingen hat dazu jetzt Pläne vorgestellt, die 169 PV-Module auf einer Fläche von 325 m² der Hallendächer vorsehen. Die PV-Generatorleistung liegt bei über 68 Kilowatt-Peak (kWP). Zum Vergleich: Private Photovoltaikanlagen auf Einfamilienhäusern haben meist eine Leistung zwischen 8 und 15 kWp. Wir begrüßen die über 254.000 Euro teure Maßnahme sehr, die sich nach knapp 13 Jahren amortisieren wird.
Unser Gemeinderatskollege Bernd Schweighofer (FDP/AFW) wies auf langfristige Abhängigkeiten hin, die man eingehe, wenn man PV-Komponenten von chinesischen Herstellern beziehe, die den Markt gegenwärtig dominieren. Er regte an, für das Ausschreibungsverfahren zu prüfen, ob man deutsche oder europäische Hersteller bevorzugen könne und etwaige Mehrkosten zu ermitteln. Die Prüfung hätte einen Aufschub des Ausschreibungsverfahrens um etwa sechs Wochen bedeutet. Leider fand der von uns unterstützte Antrag Schweighofers im Gemeinderat keine Mehrheit.
Natürlich kann „schnell und günstig“ bei der Energiewende ein wichtiges Argument sein. Gleichzeitig sollte jedoch nichts unversucht gelassen werden, sich bei erneuerbaren Energien unabhängiger von Lieferanten autoritärer Staaten zu machen. Eine zu große Abhängigkeit von China birgt Risiken. Bei einer Konflikteskalation könnten massive Problem für Wirtschaft und die öffentliche Hand entstehen, wenn man zum Beispiel Ersatzteile für PV-Anlagen benötigt.